Asterix hat den Olymp verlassen

Dass Esprit und Humor eines Goscinny auferstehen und in die neue soeben erschienene Ausgabe von Asterix fahren würde, hat wahrscheinlich niemand wirklich erwartet.

"Asterix in Italien", das dritte Album der anfänglich hochgelobten neuen Autoren Jean-Yves Ferri (Text) und Didier Conrad (Zeichnungen), bleibt jedoch weit hinter selbst geringen Erwartungen zurück. Die Story stolpert sich mehr schlecht als recht durch Italien und verschenkt vor sich liegende Gags und Feinsinnigkeiten. Zwar gibt es eine handvoll netter Einfälle und Anspielungen. So entdeckt man in diesem Abenteuer Pavarotti als Wirt, die Mona Lisa und einen Berlusconi ähnlich sehenden Typ, umrandet von zwei Mafiosi. Auch zwei, drei feine humoristische Einlagen erfreuen das Herz. Eine handvoll netter Einfälle reicht bei anderen Comics sicherlich aus - bei einem Asterix-Abenteuer jedoch nicht. Auch die Zeichnungen wirken zum Teil sehr angestrengt. Didier Conrad ist ohne Frage ein guter Comiczeichner, aber in diesem Band überzeugt er in weiten Teilen nicht. Vielleicht war Uderzo als Zeichner auch einfach zu gut, so dass die Messlatte zu hoch hängt. "Asterix in Italien" zeigt, wie dieser Comic den Olymp der neunten Kunst nun endgültig verlassen hat. Asterix ist leider nichts besonderes mehr.

Marc Vorwerk ist einer der Topfotografen in Berlin und begeistert mit seinen Werken Wirtschaft, Politik und Kultur.
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