Die Straße stimmte mit den Füßen ab und die Politik folgte. In einer beispiellos kurzen Zeit von drei Monaten wurde die Währungsunion geplant und trat am 1. Juli 1990 in Kraft, noch vor der staatlichen Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990. Auch wenn die Langzeitfolgen für die Wirtschaft im Osten Deutschlands nicht absehbar waren und diese Augen-zu-und-durch-Entscheidung selbst heute noch von Ökonomen kontrovers diskutiert wird, überwog doch in jenen Tagen die Freude und das Gefühl, endlich in der Freiheit angekommen zu sein, nicht mehr eingesperrt zu sein. Die Situation des Eingesperrtseins erleben wir heute zu Corona-Zeiten wieder, mit sich ständig und nun auch automatisch verschärfenden Einschränkungen des täglichen Lebens und unserer Grundrechte auf Basis von Zahlen und Daten, von denen jeder weiß, dass sie ungeeignet sind, eine tatsächliche Pandemie-Lage zu beschreiben. Inzidenz-Zahlen allein sind nichtssagend, wenn man nicht auch Testhäufigkeit, Viruslast und Altersstruktur berücksichtigt. Ausgangssperren sind kontraproduktiv, da Ansteckungen in Innenbereichen um ein Vielfaches höher sind als draußen an der frischen Luft. Die psychischen und mentalen Folgen des andauernden Lockdowns werden genauso ignoriert wie die Folgen von verspäteter oder sogar unterlassener Behandlung von anderen Erkrankungen, wie Krebs- oder Herz-Kreislauferkrankungen. Nicht zu vergessen die wirtschaftlichen Folgen und die riesige Schulden-Hypothek, die wir der nachfolgenden Generation hinterlassen. Ist nun diese Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes und die Außerkraftsetzung unserer Grundrechte so alternativlos wie es denn von unseren Politikern dargestellt wird ? Schauen wir dazu mal über den Ärmelkanal. Nur wenige andere Länder verfügen über so ausführlich und transparent kommunizierte Daten zu COVID-19, wie das Vereinigte Königreich. Jeder kann auf diese Daten zugreifen. Die Briten sind führend im Testen, im Impfen und in der Klarheit und Nachvollziehbarkeit der Maßnahmen - auch wenn das nicht immer so war. Auch in UK gab es im Jahr 2020 Versäumnisse, stieß auch dort die Gesundheitsversorgung an ihre Grenzen und es waren viele Tote zu beklagen. Das hat sich allerdings gründlich geändert und zu Recht genießen die Briten jetzt ihr Ale in den wiedereröffneten Pubs und Restaurants. Im Februar 2021 veröffentlichte die britische Regierung ihren Öffnungsplan, der jetzt schrittweise umgesetzt wird. Der Plan wurde vorgestellt zu einem Zeitpunkt, wo in UK die Inzidenz-Zahlen etwa so hoch waren, wie sie jetzt im April 2021 bei uns sind. Noch einmal zum Mitschreiben: Wir verabschieden hier bei uns einen weiteren Lockdown Plan mit einer drastischen weiteren und automatischen Einschränkung der Grundrechte der Bürger, wo in UK zum gleichen Zeitpunkt ein Öffnungsplan fertig auf dem Tisch lag. Es gibt nur vier Bedingungen, an die der Öffnungsplan in UK geknüpft ist: Erstens: Das Impfprogramm ist weiterhin so erfolgreich. Zweitens: Der Impferfolg zeigt sich in einer Verringerung an Hospitalisierungen und einem Rückgang der Mortalität durch COVID-19. Drittens: Die Infektionsrate führt nicht zu einer untragbaren Überlastung des Gesundheitssystems. Viertens: Die Risikoeinschätzung wird nicht fundamental durch das Auftreten neuer Virusvarianten geändert. Prof. Chris Whitty, Englands Chief Medical Officer, erklärte am 1. April, dass die Mehrzahl der Experten glaubt, dass COVID nicht einfach so verschwinden wird. COVID muss ähnlich wie die Grippe bekämpft werden. In einem schlechten Jahr kann die Grippe 20.000 bis 25.000 Menschenleben kosten. "COVID ist nicht die Grippe, es ist eine komplett andere Krankheit, aber der Punkt ist: Wir haben es mit einer saisonalen, sehr gefährlichen Krankheit zu tun, die jedes Jahr Tausende von Menschen tötet, und die Gesellschaft hat einen spezifischen Weg zu finden, damit umzugehen. Was wir zu tun haben, ist, eine Balance zu finden, die COVID auf einem niedrigen Level hält, die Anzahl der Todesfälle so gut wir können auf ein Minimum reduziert, aber auf eine Art und Weise, die von der Bevölkerung toleriert wird." Und seine Einschätzung weiter: Lockdowns werden vermutlich nicht wieder notwendig werden, wenn die Briten lernen, mit COVID-19 genauso wie mit der Grippe umzugehen. Das sagt nicht nur der Chef-Mediziner von UK, das ist die Meinung der Mehrheit der Wissenschaftler und Experten, und einer Regierung, die diesen Ratschlägen folgt. Und wir sehen, dass sich immer mehr Länder in dieser Welt auf diese Wissenschaftler hören. Angesichts dessen ist es um so befremdlicher, dass unsere Bundesregierung nur Berater um sich geschart hat, die mit COVID-Zero so offensichtlich eine Minderheit der Wissenschaftler repräsentieren. Und wir, die Bevölkerung, haben dieses auszubaden, wir, die wir Real-Einkommensverluste hinnehmen, wir, die wir auf eine Pleitenwelle ungeahnten Ausmaßes zusteuern, wir, die von Arbeitslosigkeit und einer neuen Armut betroffen sind - all das, was leider auf unsere Beamten, Staatsvertreter, Abgeordnete nicht zutrifft. "All I want to say is that they don't really care about us", sie interessieren sich nicht für uns - Michael Jacksons Song von 1995 ist so aktuell wie nie zuvor. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass Bundeskanzlerin Merkel jetzt darüber diskutieren lässt, ob den Geimpften gönnerhaft Grundrechte zurückgegeben werden sollen. Wovon soll diese undemokratische Maßnahme die Öffentlichkeit ablenken? Vielleicht davon, dass dieser Staat uns unsere Grundrechte nimmt, Grundrechte, die im Grundgesetz verankert sind und die uns, die Bürger, vor dem Staat schützen sollen. Grundrechte, die jetzt nur noch auf dem Papier stehen, genau das, was wir immer den Diktaturen vorwerfen. Übrigens haben die Verfasser des Grundgesetzes unsere Grundrechte besonders geschützt: Sie dürfen in ihrem Kern nicht verändert werden und geringfügige Änderungen müssen Bundestag und Bundesrat mit jeweils Zwei-Drittel-Mehrheit beschließen. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit wurde in dem Beschluss des Bundestages am 21. April zum sogenannten vierten Bevölkerungsschutzgesetz klar verfehlt. Zur Einführung der Impfreisen nach Russland hat sich die Heul-Boje unserer Nation Karl Lauterbach in den Tagesthemen geäußert, er finde diese Reisen "unethisch". Unethisch, also moralisch verwerflich, nicht sozial erwünscht. Nein, Herr Lauterbach, es ist in höchstem Maße sozial erwünscht, wenn Bürger unseres Landes für notwendige Impfungen bezahlen, damit andere Bürger die dadurch freiwerdenden Dosen früher erhalten können. Und dieses Dilemma ist nur und ausschließlich dadurch entstanden, dass unser ach so fürsorgliche Staat es bisher versäumt hat, ausreichend Impfdosen zu bestellen, zu verteilen und es sogar zulässt, dass Impfdosen vernichtet werden, ehe sie der Allgemeinheit zugutekommen. Schaut nach Großbritannien und die Erfolge dort - die Briten sind stolz darauf, an der Spitze Europas zu stehen. Sie sehen das im übrigen auch als ein Resultat des Brexit an, nicht mehr von diesem Bürokratie-Monster EU abhängig zu sein. Die Impf-Politik unseres Staates Bundesrepublik Deutschland ist im höchsten Maße unsozial und damit unethisch - und ein Herr Lauterbach ist Teil dieser Politik und damit Teil des Problems. Ein Lob all jenen, die sich auf die Lösung dieses Problems fokussieren - und dazu gehören ausdrücklich all jene, die sich nach Russland aufmachen, um dort eine Impfung mit Sputnik V zu erhalten. Weitere Informationen zu den Reisen zu Sputnik V findet man hier oder hier. Im übrigen: Russland hatte letztmalig eine Inzidenz von 50 am 10. März 2021 und liegt seitdem stabil unter 50 bei einer Testrate von 87.8% (zum Vergleich Testrate in Deutschland liegt bei 64.4%, Stand vom 26. April 2021). Nach den eigenen Kriterien des RKI hätte Russland schon seit Wochen von der Liste der Risikoländer genommen werden müssen. Es ist also momentan viel sicherer, sich in Russland aufzuhalten als in Deutschland. Warum nicht mal ein Urlaub in Russland, um die sprichwörtliche russische Gastfreundschaft und die einzigartigen Schätze an Kunst und Kultur zu genießen.