Also in diesem Jahr ist Pfingstsonntag am 23. und Pfingstmontag am 24. Mai als gesetzlicher Feiertag festgelegt. Das diesjährige Pfingstdatum hat seit dem 11. Januar durch den Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU) laut dpa eine besondere Bedeutung erlangt. Bareiß glaubt, dass das Reisen etwas sei, "dass die nächsten zwei, drei Monate noch sehr schwer vorstellbar ist." Für den Sommer rechnet Bareiß damit, dass Urlaub nicht nur in Deutschland, sondern - je nach Lage - sogar auch im fernen Ausland möglich sein könnte. "Wenn wir im zweiten Quartal in Deutschland wirklich die meisten Menschen geimpft haben, wird es im Sommer eine Sicherheit geben fürs Reisen." Also ab Pfingsten wieder reisen? Im weiteren Verlauf des dpa-Gespräches zeigt sich allerdings, dass der Pfingst-Termin eigentlich nur die Mohrrübe für das Eselchen ist, um den immer schwereren Karren der Lockdown-Maßnahmen zu ziehen. Denn zunächst plant die Merkel-Regierung laut Bareiß eine weitere Verschärfung der Einreiseregeln für Rückkehrer aus Gebieten mit besonders hohen Fallzahlen. Weiterhin besteht eine Quarantäne-Pflicht bei der Rückkehr aus Ländern oder Regionen mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen. Und schließlich sollen für Regionen mit gefährlichen Virusmutationen zusätzlich noch die verbliebenen Ausnahmeregeln für Einreisende, das betrifft beispielsweise Großbritannien "stark reduziert" werden, so die Ankündigung von Bareiß. Nun hat sich mittlerweile sogar in den regierungsnahen öffentlich-rechtlichen Medien herumgesprochen, wenn auch noch sehr zögerlich, dass ein weiter so dieser Corona-Politik nicht mehr sinnvoll möglich ist. In der ARD-Talkshow vom Sender WDR "Hart aber fair", ebenfalls am 11. Januar 2021, hat Frank Plasberg mit seinen Gästen über Alternativen zum Lockdown diskutiert unter der Überschrift: "Länger, härter, einfallsloser: Wie sinnvoll ist der Dauerlockdown?" Der Mikrobiologe Professor Alexander Kekulé, der Wirtschaftswissenschaftler Professor Michael Hüther und die Welt-Journalistin aus dem Springerverlag Susanne Gaschke haben mit kluger und sachlicher Kritik die Einfallslosigkeit der praktizierten Corona-Politik entlarven können. Es wurden solche Dauerbrenner in der Diskussion angepackt wie die mangelnde Aussagefähigkeit der PCR-Tests, wie das Fehlen von Schnelltests und insgesamt der bessere Schutz in Alten- und Pflegeheimen oder die Illusion, mit einer hohen Impfquote der Leute über 60 Prozent könnte das Virus verschwinden. Vor allen Dingen wurde bemängelt, so von der Welt-Journalistin, dass es an ausreichend Platz und Raum für kritische Diskussionen in den Medien und Öffentlichkeit mangelt. Ein Grund dafür besteht darin, dass nahezu jeder Versuch der Kritik mit solchen Begriffen wie "Coronaleugner", "Verschwörungstheoretiker" oder gar "Nazi" abgeurteilt wird. So kann keine Debatte funktionieren, von rühmlichen Ausnahmen abgesehen, wie der hoffentlich nicht letzten Sendung "Hart aber fair". Derweil verschärft der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA den Ton und präsentiert alarmierende Umfragen. "Heute vor zehn Wochen mussten die gastgewerblichen Betriebe schließen und dennoch haben viele Betriebe immer noch keine Novemberhilfe erhalten. 75,5 Prozent der Gastronomen und Hoteliers bangen um ihre Existenz. Jeder vierte Unternehmer (24,9 Prozent) zieht konkret die Betriebsaufgabe in Erwägung" so das Ergebnis der aktuellen Umfrage des DEHOGA Bundesvorstandes. Ein ähnliches Bild zeichnet sich in der Tourismus-Branche ab. Für viele Reiseveranstalter, so das Handelsblatt , wird das Jahr 2021 eng, es drohen Insolvenzen. "Mit dermaßen leeren Firmenkassen sind Deutschlands Reiseveranstalter noch nie in ein neues Urlaubsjahr gestartet: Kurzarbeit, Gutschein-Lösungen für stornierte Pauschalreisen und Hilfen der Bundesregierung konnten 2020 die Löcher bei Weitem nicht stopfen, die der Lockdown im Frühjahr und die zahlreichen Reisewarnungen für Urlaubsziele rund um den Globus gerissen haben." Es ist nun endlich an der Zeit und mehr als überfällig, dass im Hotel und Gaststättengewerbe wie in der Tourismusbranche von den regierenden Politikern mit allen Beteiligten nach grundsätzlichen Lösungen gesucht werden. Dazu sollten auch durchaus internationale Erfahrungen heran gezogen werden, die nicht in das Narrativ der gegenwärtigen bundesdeutschen Regierungspolitik passen z. B. Schweden. So schreibt die für ein Corona leugnen recht unverdächtige TAZ, in Schweden ist die Sterblichkeit seit Herbst "geringer als in Deutschland. Die aktuelle 14 Tage-Inzidenz der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zählt zehn Corona-Tote pro 100.000 EinwohnerInnen für Deutschland und 3,3 für Schweden." Zur Erinnerung: Diese Werte werden erreicht ohne Maske, ohne Schließungen der Restaurants, ohne Einschränkung der Grundrechte, ohne Bußgelder, ohne Reisequarantäne-Pflicht usw. Und weiter die TAZ. "Von einem Lockdown ist Schweden also noch weit entfernt. Eine Ausgangssperre wäre nach wie vor verfassungswidrig." Nun mögen viele Vergleiche hinken, aber es ist durchaus angebracht, die Erfahrungen anderer Länder zur Kenntnis zu nehmen und eingehend zu prüfen. Es darf nicht sein, dass Gaststätten, Hotels und ganze Urlaubsorte in Deutschland, die sehr aufwendige und wirksame Hygiene-Maßnahmen in großem Stil einführten, durch lautstarken Alarmismus und übereifrigen Corona-Aktivismus einfach zugesperrt werden. Wenn der Schnee auf dem Rodelberg geschmolzen ist, wenn in der Osterzeit die Landschaft ein Frühlingsgrün anlegt und sich zu Pfingsten die warmen Sommertage ohne Grippeinfektionen ankündigen - kann dann nun wirklich der überfällige Urlaub gestartet werden? Endgültige und nachhaltige Antworten wird man weder durch die Zahl der Impfdosen und der Geimpften erhalten noch durch heiße Sommertage, sondern nur durch eine in der Gesellschaft diskutierte kluge Strategie, mit Corona-Viren und anderen Risiken zu leben.